Neubau oder Bestand?

Neubau oder Bestand?

Neubau oder Bestand?

Neubau oder Bestand – eine Frage, die wir an dieser Stelle in den Raum stellen wollen und uns auch gleich dazu positionieren möchten – beide Kategorien werden weiterhin eine essentielle Rolle für die Zukunft der Immobilienwirtschaft sowie der gesamten Bevölkerung spielen, denn – jeder muss wohnen!

Greifen wir dieses Narrativ nach dem Bedarf des Wohnens weiter auf, kehrt schnell die ursprünglich als notwendig und somit auch im letzten Koalitionsvertrag vereinbarte Anzahl von neu zu schaffenden Wohnungen ins Gedächtnis zurück – 400.000 Wohnungen pro Jahr.
Laut einer Pressemeldung des ZDB (Zentralverband Deutsches Baugewerbe) aus Q1/2023, ist für 2022 mit einem Defizit von 120.000 Wohnungen, für 2023 sogar mit einem Defizit von 155.000 Wohnungen zu rechnen[1], gleichzeitig tituliert Bundesbauministerin Klara Geywitz den tatsächlichen Bedarf mittlerweile auf 500.000 bis 600.000 Wohnungen pro Jahr[2] – maßgeblich bedingt durch den Zustrom an Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine.

Ein Ungleichgewicht, welches durch gestiegene Baupreise, Bauzinsen und Zuwanderungszahlen jährlich weiter zunehmen wird und nur durch massive Subventionierung abgebremst werden kann. Die aktuellen Subventions- und Förderungsprogramme sind hierbei an strikte Vorgaben im Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit gebunden. Neben dem damit erhöhten Kostenaufwand für einen Neubau stellt sich jedoch auch die grundsätzliche Frage – wie nachhaltig ist ein Neubau überhaupt, insbesondere im Vergleich zu einem Bestandsgebäude?

Betrachtet man oberflächlich nur die Nutzungsphasen beider Gebäudeklassen, schlägt der Neubau den unsanierten Bestand, in Sachen Energieverbrauch und Emissionswerten, bedingt durch den Einsatz neuester Technologien und Richtlinien, wie zu erwarten um Längen.

Geht man jedoch etwas näher ins Detail und stellt eine ganzheitliche Betrachtungsweise an, trifft man schnell auf die Begriffe „Graue Energie“ und „Graue Emission“. Diese Werte beziffern unter anderem den Verbrauch bzw. Ausstoß bis zur eigentlichen Errichtung eines Gebäudes, also auch den potentiell notwendigen Abriss eines Bestandsgebäudes, die Herstellung der notwendigen Baumaterialien, sowie den Baubetrieb selbst.

Stellt man Neubau und Bestand nun nochmal vor diesem Hintergrund gegenüber und legt zu Grunde, dass der Bestand an sich bereits existiert und „nur“ energetisch saniert werden muss, ergibt sich regelmäßig ein mehr als 4-facher Bedarf und Ausstoß an grauer Energie und Emission, welchen der Neubau über seine Lebensphase hinweg selten und wenn, dann erst nach mehreren Jahrzehnten im Vergleich zum energetisch sanierten Bestand einholt.

Unsere Meinung als Bestandshalter ist es, neben dem notwendigen Neubau auch den Bestand weiter im Fokus zu behalten. Bestandsgebäude leisten einen wichtigen Beitrag zur Wohnlandschaft und tragen mit entsprechender Optimierung ebenfalls Ihren Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei.

Wir als Treuenburg Group gehen deshalb aktiv den Weg unser Bestandsportfolio bis 2030 CO2-neutral zu gestalten.

[1] (https://www.zdb.de/meldungen/order-im-wohnungsbau-weiter-im-freien-fall)

[2] (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-01/klara-geywitz-bundesbauministerin-wohnungsbedarf-mietpreisbremse?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F)

 

Bildquelle: Pixabay